Mobile Gender Gap: Frauen sind bei der Mobilfunknutzung benachteiligt

Foto: CC0 1.0, Pixabay / nastya_gepp / Ausschnitt bearbeitet
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Veröffentlicht am 24.05.2019

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Durch den Mobilfunk können immer mehr Menschen aus ärmeren Ländern am digitalen Leben teilnehmen. Seit 2014 sind weltweit 700 Millionen neue Nutzer hinzugekommen, zeigen die Zahlen des internationalen Branchenverbandes GSMA, und eine weitere Milliarde Menschen bekam durch Mobilfunk endlich Zugang zum Internet. Viele dieser neuen Nutzer konnten damit überhaupt zum ersten Mal ins Netz gehen. Doch bei genauerer Betrachtung der Zahlen zeigt sich: Frauen sind bei der Mobilfunknutzung benachteiligt. Das ist nicht fair.

80 Prozent der Frauen in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen besitzen ein Handy und 48 Prozent nutzen das mobile Internet, zeigt der The Mobile Gender Gap Report 2019 der GSMA. Aber dennoch liegt für diese Frauen die Wahrscheinlichkeit, ein eigenes Mobilfunkgerät zu besitzen, um zehn Prozent niedriger als bei Männern. Und für die mobile Internet-Nutzung beträgt diese Differenz sogar 23 Prozent, steht in dem Report, für den mehr als 20.000 Interviews in 18 betroffenen Ländern geführt wurden. In Südostasien ist diese Mobile Gender Gap noch größer: 28 Prozent beim Handy-Besitz und 57 Prozent beim mobilen Internet.

Foto: CC0 1.0, Pixabay User geralt | Ausschnitt angepasst

Diese Zahlen bilden nicht nur bestehende Unterschiede zwischen den Geschlechtern ab, sie drohen auch, diese Gegensätze zu verstärken. „Wenn das mobile Geschlechtergefälle nicht beseitigt wird, besteht die Gefahr, dass Frauen bei der Digitalisierung von Gesellschaften und Wirtschaften zurückbleiben“, schreiben die Experten von der GSMA in ihrer Veröffentlichung. „Es ist unerlässlich, dass wir uns dieser Herausforderung direkt stellen und dafür sorgen, dass Frauen nicht zurückbleiben“, sagt GSMA-Chef Mats Granryd. Vor allem in sehr armen Ländern drohen sich die Unterschiede sogar noch weiter zu vergrößern. Obwohl die untersuchten Länder ihr Bruttosozialprodukt um 700 Milliarden Dollar steigern könnten, wenn sie die Unterschiede bei der mobilen Internet-Nutzung bis 2023 beseitigen, hat die GSMA berechnet.

Mobilfunk: Corporate Digital Responsibility zeigen

Der Verband betreibt deshalb Initiativen wie das GSMA Connected Women Programme. Dabei haben sich 37 Mobilfunkanbieter aus 27 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika verpflichtet, die Unterschiede bei der Nutzung von mobilen Finanzdienstleistungen zu verringern. In den vergangenen drei Jahren haben sie mehr als 16 Millionen Frauen den Zugang ermöglicht. Auch das ist ein Beispiel für Corporate Digital Responsibility: die Verantwortung von Unternehmen in der digitalen Gesellschaft, die bei Telefónica Deutschland in den Geschäftsgrundsätzen verankert ist. In Europa und Zentralasien gibt es übrigens auch eine Mobile Gender Gap, zeigen die Zahlen der GSMA: Dort liegen die Frauen beim Handy-Besitz um zwei Prozent vor den Männern, doch beim mobilen Internet liegen sie vier Prozent zurück.

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