Hacking Humanity: Das Beste von uns Menschen in die Maschinen einbauen

Veröffentlicht am 24.04.2018

Die Veranstaltung Hacking Humanity: Hand in hand with machines – Humanized Technology & Data hat neue Sichtweisen ins Telefónica BASECAMP gebracht. Denn dieses Mal war die Mischung der Debattenteilnehmer besonders interessant: Eine Futuristin, ein Fotograf, der Technik-Chef einer Internet-Firma und ein Datenanalyst diskutierten in der vergangenen Woche darüber, wie sich das Zusammenleben mit Technik auf unsere Gesellschaft auswirkt. Dieses Verhältnis zwischen Mensch und Maschine ist nicht immer einfach, zeigt auch der Artikel über das Event im Heise-Newsticker.

Die moderne Technik sei eine „Erweiterung von Körper und Geist“ und helfe „Engpässe zu überwinden“, sagte die amerikanische Zukunftsforscherin Rachel Sibley. Doch das habe seinen Preis und erfordere einen verantwortungsvollen Umgang. Denn sonst könne es beispielsweise passieren, dass auch neue Algorithmen wieder alte Vorurteile stärken. Oder es zu Vorfällen wie bei Google kommt, wo die Bilderkennung dunkelhäutige Menschen vor drei Jahren noch als Gorillas kategorisierte.

Künstliche Intelligenz: Maschine mit gutem Geschmack?

Besonders bei der Arbeit mit Fotos finden momentan riesige Fortschritte statt, zeigte Ramzi Rizk im Telefónica BASECAMP. Der Mitgründer und Technik-Chef des digitalen Foto-Marktplatzes EyeEm stellte vor, wie Technik beispielsweise die Bildauswahl vereinfacht: Ein Mensch kann pro Tag höchstens ein paar tausend Aufnahmen anschauen. Doch bei EyeEm gibt es eine künstliche Intelligenz (KI), die den Geschmack des Nutzers kennt und hunderte von Millionen Fotos für ihn durchsieht, damit er sich nur zwischen den besten entscheiden muss. Die Arbeit wird leichter, weil wieder ein Engpass überwunden ist. Und Bildredakteure können damit noch kreativer arbeiten.

Moderatorin Nicole Nehaus-Laug, Dan Taylor und Rachel Sibley. | Foto: Henrik Andree

Aber ist das wirklich gut, wenn die KI nur für die eigenen Vorlieben trainiert wird?“, fragte der Fotograf  Dan Taylor, der schon viele Preise für seine Fotos gewann. Er überlegte auch, ob Vorurteile vielleicht zum Menschsein dazugehören und deshalb immer wieder auftreten. „Unsere Technik verstärkt keine Vorurteile, sondern sie hilft den Kunden, war die Antwort von Ramzi Rizk. Denn schließlich seien Bildredakteure in Eile und würden nur mit wenigen Lieblingsfotografen zusammenarbeiten, während die Suchfunktion von EyeEm auch Bilder von unbekannten Fotografen zum Vorschein bringt.

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Es kommt eben immer darauf an, was man aus einer Technik macht, merkte der Datenanalyst Björn Lengers an. Schließlich könne man selbst die Druckerpresse irgendwie für den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges mitverantwortlich machen, erklärte der Chef des Virtual-Reality-Theaters Cyberräuber. Weil die Maschine zum ersten Mal die weite Verbreitung von Propaganda ermöglichte. Doch heute gilt sie als Meilenstein für die Entwicklung der Meinungsfreiheit und wichtiges Werkzeug für den Aufbau der Demokratie. „Wir müssen das Beste von uns in die Technik einbauen“, hatte Rachel Sibley schon bei der Eröffnung der Debatte im Telefónica BASECAMP gesagt.

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