Ende April im Handel: Die Apple Watch nagt am Zahn der Zeit

Veröffentlicht am 11.03.2015

Am Montag war es endlich soweit: Apple hat die Modelle und vor allem die Preise der Apple Watch der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Auch wenn man selber nicht beim „Sprint Forward“ Launch-Event in San Francisco dabei war, kann man sich gut vorstellen, dass bei der Preisverkündung der Modelle ein Raunen durch die Reihen ging. Ab dem 24. April 2015 kommen alle Apple Watch Modelle in die Läden und sorgen sicherlich wieder für lange Schlangen vor den Eingangstüren aller Apple Stores weltweit.

Koste es, was es wolle

Die Apple Watch wird in drei Modellen erhältlich sein: ein reguläres (Apple Watch), beginnend ab 649 €, ein leichteres und stabileres für Sport und Fitness (Apple Watch Sport), beginnend ab 399 €, sowie ein Modell mit 18-karätigem Gold (Apple Watch Edition). Die Apple Watch Edition wird es nur in limitierter Auflage geben – bei einem Preise von 11.000 bis 18.000 € nicht verwunderlich. Jedes Modell gibt es in zwei verschiedenen Größen (38 und 42 mm). Und damit der Käufer eine zusätzliche Qual der Wahl hat, kann er sich außerdem zwischen sechs verschiedenen Armbändern aus Leder, Kunststoff und Metall entscheiden. Nun lässt sich natürlich über das Design streiten und jeder hat eine andere Meinung zum Thema „was ist schön und was nicht“. Die einen finden die Uhren zu globig, die anderen zu klein und schmal. Man kann es halt nicht jedem Recht machen und über Geschmack lässt sich ja auch bekanntlich streiten.

Technische Details

Noch spannender als das Design sind natürlich die technischen Details, die die Apple Watch mit sich bringt. Schließlich müssen sich die stolzen Preise ja auch irgendwie rechtfertigen. Ein kleiner Wermutstropfen vorweg: Die Uhr funktioniert nur in Verbindung mit den iPhone 5- und 6er- Modellen. Sprich: Für die iPhone 4er Besitzer, die mit einer Apple Watch liebäugeln, wird es dreifach teuer. Aber wahre Apple-Jünger sparen sich das Wearable des Frühlings sicherlich gerne vom Munde ab. Die Akku-Laufzeit beträgt 18 Stunden – für meinen Geschmack ein bisschen zu wenig, aber zu verkraften. Nun aber zu den schönen Dingen des Lebens: Was kann die Uhr eigentlich alles? Wie einst Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise kann man mit der Armbanduhr telefonieren. Sicherlich ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, Menschen dabei zu beobachten, wie sie mit ihrem Handgelenk sprechen, aber es fühlt sich auch ein Stück wie die ferne Zukunft an und das Intro der Kult-Serie wird zum Ohrwurm: „Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200….“

Neben der Telefonie kann man übrigens auch Nachrichten lesen und seine persönlichen Fitness Daten am Handgelenk angezeigt bekommen. Für alle Sportfans unter uns sicherlich eine nützliche Funktion.

Apple Pay

Ein weiterer interessanter Ansatz: Mit der Uhr kann auch der mobile Bezahldienst Apple Pay genutzt werden. Das System soll langfristig die herkömmliche Kreditkarte ersetzen. Eine spannende Entwicklung, die durch die Apple Watch weiter vorangetrieben wird. Und auch für Urlauber eröffnet Apple Pay neue Möglichkeiten. Wie heute die Hotelkette Marriott verkündete, können alle Hotelgäste ab Sommer 2015 via Apple Pay einchecken. Sie benötigen dazu lediglich ihr iPhone 6 (plus) oder ihre Apple Watch zum individuellen Einchecken. Schöne neue Welt.

Patek Philippe, IWC,  Rolex, Tag Heuer & Co.

Mit der Einführung der Apple Armbanduhr stellen sich viele Blogs und Artikel die Frage, ob Apple wieder einmal – wie damals mit der Vorstellung des iPhones – eine Revolution auslösen wird. Dieses Mal würde es nicht die Marktplayer der Hardware-Branche treffen, sondern die Luxusuhrenhersteller. Verschlafen Patek Philippe, Rolex, Tag Heuer, IWC und Omega gerade einen „turning point“ in ihrer Branche? Oder bahnt sich kein Verdrängungsmarkt, sondern eine Erweiterung im Uhrensektor an? Werden die Uhrensammler Rolex den Rücken kehren und komplett auf Apple umsteigen? Die Vermutung liegt irgendwie nahe, dass das nicht passieren wird. Wie auch bei den iPhone Modellen wird mit großer Sicherheit die Akkuleistung der Uhr mit der Zeit nachlassen und nach diversen Software Updates wird das elektronische Wunderwerk nicht mehr ganz so richtig ticken. Im Gegensatz zu einer Patek Philippe oder IWC kann man seine Apple Watch wahrscheinlich nicht an seine Kinder weitervererben. Ich jedenfalls habe mein erstes iPhone schon lange nicht mehr.

 

Eines ist sicher, es ist eine spannende Entwicklung, die Apple in dem Segment „Digital Lifestyle, Fashion und Accessoire“ vorantreibt! Wir dürfen gespannt sein wie der Markt sich entwickeln wird und die neuen Mitbewerber antworten werden!

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