Daten werden zum wichtigsten Wettbewerbsvorteil

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Veröffentlicht am 03.06.2016

Interview mit Georg Polzer, Gründer und CEO von Teralytics

 

Was braucht es aus deiner Sicht für ein erfolgreiches digitales Europa?

Drei Dinge: Eine einheitliche Gesetzgebung insbesondere im Bereich Datenschutz. Den Ausbau des European Investment Funds, der als Limited Partnership für Venture Capitalists in Europa agiert. Und zu guter Letzt muss es auch ok sein, zu scheitern. Es braucht einen Sinneswandel, denn großer Erfolg entsteht nur, wenn man auch Risiken in Kauf nimmt. Und diese Lehre muss schon in der Schule anfangen!

 

Welche Rolle spielt die Datenökonomie?

Eine wichtige. Gerade als Wettbewerbsvorteil gegenüber nicht-europäischen Konkurrenten werden Daten und deren Auswertung immer wichtiger. Amerikanische Player haben bereits einen großen Vorsprung. Hier müssen sich die Europäer beeilen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.

 

Ihr arbeitet mit Unternehmen aus der ganzen Welt zusammen – wie seht ihr Deutschland bei Datenschutz und Privatsphäre aufgestellt?

Deutschland hat weltweit eine der strengsten Gesetzgebungen im Bereich Datenschutz. Dies hat einerseits den Vorteil, dass deutsche Staatsbürger sehr wirkungsvoll vor dem Missbrauch ihrer persönlichen Daten geschützt sind. Umgekehrt muss die Politik aber auch darauf achten, dass Innovationen in Deutschland und Europa möglich sind.

 

Zum Abschluss: Müssen Startups und etablierte Konzerne näher zusammenrücken

Insbesondere Startups aus dem B2B-Umfeld sind auf die Offenheit von großen Unternehmen angewiesen. Damit das gelingt, müssen Großunternehmen aber auch risikofreudig sein. Denn es wird immer so sein, dass nicht jede Kooperation mit einem Startup zum Erfolg führt. Dafür können Jungunternehmen für etablierte Konzerne aber eine wichtige Innovationsquelle sein.

 

Georg PolzerGeorg Polzer ist CEO und Gründer von Teralytics. 2012 gründete er das Startup als Spin-Off der ETH Zürich. Mittlerweile führt Goerg Polzer ein 50-köpfiges Team mit Büros in New York, Singapur und Zürich. Während seines Studiums der Informatik an der ETH Zürich war er als Projektmanager bei der Unternehmensberatung Accenture in Indien und beim Banken-Softwareentwickler Avaloq AG tätig. 2015 wurde er von Forbes zu den „30 under 30 – Rising Stars Of Enterprise Technology“ ausgezeichnet. Vor kurzem diskutierte Georg Polzer mit EU-Kommissar Günther Oettinger die digitale Zukunft Europas beim UdL Digital Talk. Einen Nachbericht inklusive Video gibt es hier.

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