Alte-Säcke-Politik?: Proteste gegen WLAN an deutschen Schulen

Foto: Henrik Andree
Veröffentlicht am 04.11.2016

Foto: Henrik Andree
Wie soll es weitergehen mit der Bildung in Deutschland? „Mit Kreidetafel oder Laptop?“, fragen die Kollegen von UdL Digital in ihrem neuen Blog-Artikel. Darin geht es um die Reaktion auf die Pläne von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka: Ganze fünf Milliarden Euro will der Bund für die digitale Bildung an Schulen und Berufsschulen bereitstellen. Doch der sogenannte DigitalPakt#D ruft erstaunlich starke Kritik hervor.

Das Bundesbildungsministerium bietet an, die rund 40.000 Schulen und Berufsschulen in Deutschland über einen Zeitraum von fünf Jahren mit digitaler Ausstattung wie Breitbandanbindung, WLAN und Geräten für rund fünf Milliarden Euro zu versorgen. Im Gegenzug sollen sich die Länder verpflichten, die entsprechenden pädagogischen Konzepte, die Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie gemeinsame technische Standards umzusetzen.

Wolfgang Gründinger: Deutschland verspielt seine Zukunft

Das dürfte auch Leute wie Wolfgang Gründinger freuen, der sein Buch Alte Säcke Politik im Sommer im Telefónica BASECAMP vorstellte, das mit den bisherigen Entscheidungen über die Bildung hart ins Gericht geht. Die heutige Politik diene vor allem der älteren Generation und verspiele Deutschlands Zukunft, sagte er damals in unserem Interview„Und selbst wenn mal ein Politiker oder Manager das Richtige tun will, formiert sich sofort eine Front der alten Säcke aus Wählerschaft und Interessengruppen, die lieber das Gestern konserviert als das Morgen ermöglichen will.“

Alte Säcke Politik – Was muss sich ändern?
Alte Säcke Politik: Buchvorstellung im Telefónica BASECAMP

Ob das auch jetzt so abläuft? Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, die Vizepräsidentin des Deutschen Gewerkschaftsbundes und eine Referentin der Verbraucherzentrale Bundesverband haben bereits öffentlich gegen die Pläne der Ministerin protestiert. Schulen mit Computern, Tablets oder Laptops auszustatten nutze nur der Industrie, lautet eins der Argumente, die UdL Digital zitiert. Doch es kommen auch Befürworter zu Wort und der Artikel ist ein Lehrstück darüber, wie die Interessenpolitik in Deutschland funktioniert. Das Lesen lohnt sich. Also gleich einmal hier klicken!

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